Salva Kiir Mayardit, der erste gewählte Staatspräsident des Landes Foto: Jenny Rockett

Salva Kiir Mayardit, der erste gewählte Staatspräsident des Landes
Foto: Jenny Rockett

Vor einem Jahr kannten die Erwartungen, aber auch die Euphorie keine Grenzen. Seit dem 9. Juli 2011 ist der Südsudan ein unabhängiger Staat mit rund 8 Millionen Einwohnern. Heute steht Afrikas jüngster Staat vor dem Bankrott. Das Land soll von korrupten Politikern, die die Erlöse aus dem Handel mit Erdöl abgezweigt haben, in den Ruin getrieben worden sein. Auch der ersehnte Frieden an den Grenzen zum Nordsudan lässt noch auf sich warten. Obwohl auch der Norden wirtschaftlich vor der Pleite steht, setzen beide Staaten auf Konfrontation. In den umstrittenen Grenzregionen kommt es regelmäßig zu Kampfhandlungen (CSI berichtete darüber).

Auch ein großes Problem: Priestermangel und Zulauf von Sekten
Die Menschen im Südsudan haben jedoch auch andere Sorgen, denn die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist knapp. Zur Lage im Inneren sagte der Bischof der südsudanesischen Diözese Torit neulich zu Radio Vatikan: „Es gibt für uns sehr viele Herausforderungen zu bewältigen. Für unsere katholische Kirche sind es die vielen Sekten, die hierherkommen. Sie haben viel Geld und sind sehr aktiv. Dazu kommen auch die Probleme im Bildungssektor. Das ist besonders schlimm geworden, nachdem viele Priester das Land verlassen haben. Sie hatten bisher auch den Menschen Lesen und Schreiben beigebracht. Die Pfarren haben aber keine finanziellen Möglichkeiten mehr, deshalb verlassen die Priester ihre Gemeinschaften. All das ist ein gefährlicher Mix für die Zukunft.