Unsere Waisenkinder, die Eltern ermordet, jetzt voller Hoffnung

Enugu/Nigeria: Vor fast acht Jahren hat in Nigeria die IS-Miliz „Boko-Haram“ mit ihren schrecklichen Massakern an der Zivilbevölkerung begonnen und Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Tausende Kinder christlicher Eltern haben durch die unvorstellbaren Gräueltaten alles verloren, was ihnen lieb und teuer war: Ihre Eltern, Geschwister und ihr geborgenes Zuhause.
CSI-Österreich hat im April 2015 für insgesamt 32 Waisenkinder einen kleinen Funken Hoffnung entzündet – mit dem Bau eines Waisenhauses auf dem Grundstück der Diözese Enugu. Damals wusste niemand, wie es weitergehen soll. Es ging zunächst nur ums Überleben der traumatisierten Kinder, die nach ihrem schmerzlichen Verlust den marodierenden Banden schutzlos ausgeliefert waren.

Ein Leuchtturm Hoffnung

Rund drei Jahre später ist aus diesem kleinen Funken Hoffnung ein helles Licht geworden. Das anfangs notdürftig eingerichtete Waisenhaus hat auf dem Gelände auch eine eigene Schule bekommen (Sie als Leser erinnern sich bestimmt an die baufällige Behelfsstiege, die wir komplett neu gebaut haben). Und das Vorbild unseres Waisenhauses – konzipiert als Dorfgemeinschaft – findet in Afrika Nachahmer! Es ist zu einem Leuchtturm geworden.

Inzwischen hat sich das Schulprojekt zu einem funktionierenden, ganzjährigen Schulbetrieb weiterentwickelt. Wie in unserer CiN-Ausgabe 1/2018 berichtet, ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler auf 109 angestiegen. Diese erfreuliche Entwicklung war auch mit zusätzlichen großen Herausforderungen verbunden. Das dringend benötigte Geld für Zubauten, Installateur- und Elektrikerarbeiten, für Möbel, Schulbücher und Spielsachen konnte dank Ihrer großartigen Unterstützung rechtzeitig bis Jahresende gesammelt werden. Die Freude in Enugu ist riesengroß.

Christen im Visier des Terrors

Dennoch blickt Nigeria mit großer Sorge in die Zukunft. Ende April stürmten im Bundesstaat Benue bewaffnete Angreifer eine vollbesetzte Kirche. Bei diesem Anschlag wurden die beiden Priester Joseph Gor und Felix Tyloha zusammen mit 15 Gemeindemitgliedern getötet. In einer gemeinsamen Erklärung reagierten die nigerianischen Bischöfe deutlich, beklagten die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und forderten sogar den Rücktritt des Präsidenten Muhammadu Buhari: „Als Christen fühlen wir uns betrogen von einem Land, für das wir weiterhin beten und für das wir uns opfern. Da der Präsident die Sicherheit des Landes nicht garantieren kann, hat er das Vertrauen der Bürger verloren“.
Der jüngste Gewaltexzess an christlichen Brüdern und Schwestern In Nigeria unterstreicht einmal mehr, wie wichtig es ist, unseren verwaisten Schützlingen in Enugu einen Ort der Geborgenheit zu bieten. Ein neues Zuhause, das ihnen gleichzeitig ihre unverzichtbare Schulbildung ermöglicht.
Denn die Kinder des Landes sind gleichzeitig die Hoffnung für eine bessere Zukunft ohne Vertreibung, Verfolgung und Tod.
Wie wertvoll unsere Hilfe ist, bestätigt auch Monsignore Ike, unser direkter Ansprechpartner in Enugu: „Mit Ihrer Unterstützung haben sie Hoffnung geschenkt“. Hoffnung, die auch in der entlegenen christlichen Gemeinde Nkologwu Emene keimt. Dort wurde mit Hilfe von „Mess-Stipendien“ eine Anlage zur Sammlung von Regenwasser finanziert, die während der Trockenzeit von Oktober bis März die Wasserversorgung des Ortes sicherstellt.

Hilfe für die Waisenkinder – Helfen sie mit!

Gleichzeitig ist CSI-Österreich damit konfrontiert, dass vor allem der geregelte Schulbetrieb sehr viel kostet. Die kleine christliche Gemeinde vor Ort kann sich das unmöglich alleine leisten. Wir haben uns daher verpflichtet, nicht nur sofort, sondern auch über mehrere Jahre hinweg zu helfen. Indem wir diesen 109 Waisenkindern nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine Perspektive für ihr bevorstehendes selbständiges Leben geben. Eine Hoffnung, die auch langfristige Unterstützung erfordert.

Bitte helfen Sie weiterhin mit, dass aus der ursprünglichen Nothilfe für unsere Waisenkinder in Enugu ein erfolgreiches Schulprojekt für die Zukunft wird. Danke!