Eine Woche nach den brutalen Anschlägen auf drei Kirchen in Surabaya in Indonesien ist die Lage für die Christen weiterhin prekär. Mit Trauer schaut der aus Indonesien stammende Steyeler-Pater Markus Solo auf die Attentate zurück, hegt aber Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben in Indonesien. Pater Solo ist im Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog tätig.

Indonesien ist bekanntlich das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Bisher lebte die Mehrheit der Muslime friedlich mit den christlichen und anderen religiösen Minderheiten zusammen, wie Pater Solo im Gespräch mit Vatican News betont. Die Anschläge von vergangenem Wochenende seien deshalb ein großer Schock für die Gesellschaft und natürlich vor allem für die Christen. Zwar gab es auch früher schon Anschläge und Angriffe auf Christen, aber die jüngsten Vorkommnisse hätten eine neue Dimension eingeführt.

Besonders von der muslimischen Bevölkerung gewürdigt, werde die friedliche Reaktion der Christen nach den Attentaten, hebt Pater Solo hervor. Dies sei ein Hoffnungszeichen für die Zukunft des Landes.

Erstmals begingen in Indonesien ganze Familien im Namen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) Terroranschläge. Eine sechsköpfige Familie führte die Selbstmordattentate auf drei Kirchen in ihrer Stadt am vergangenen Sonntag aus. Darunter waren die Eltern, die ihren vier Kindern im Alter zwischen neun und 18 Jahren Sprengstoff umbanden und sie anwiesen, sich zeitgleich mit ihnen in die Luft zu sprengen. Sie rissen 13 Menschen mit in den Tod, mehr als 40 wurden verletzt. (Mario Galgano – Vatikanstadt)