Nicht offizielle Statistiken sprechen von 2.500 jemenitischen Christen in dem arabischen Land, die ihren Glauben inmitten feindlich gesinnter Stämme im Untergrund ausüben. Die Errichtung von Gebäuden zur Abhaltung von Messen oder Andachten kann nur von der Regierung genehmigt werden, wird aber  allgemein verweigert.

 

Ein zum Christentum konvertierte Jemenite erklärte, dass Christen schon unter dem nicht-islamistischen Regime Verfolgungen ausgesetzt waren und keine privaten Andachtsräume bauen durften. Nach dem arabischen Frühling und dem Fall von Präsident Ali Abdullah Saleh sieht er einen beträchtlichen Anstieg der Gefahren für Christen.

So wie in Zeiten der Römer Christen in den Katakomben beteten, müssen im heutigen Jemen ihre Andachten auf Rotationsbasis in den verschiedenen Häusern ihrer Anhänger stattfinden.

Außer den einheimischen leben im Jemen noch etwa 15.000 bis 20.000 ausländische Christen aus Somalia, Äthiopien und Eritrea. Denn in ihren Heimatländern wären sie noch größerer Verfolgung ausgesetzt gewesen. Oft nehmen sie muslimische Namen an, die sie vor Schikanen der jemenitischen Gesellschaft schützen sollen.

Es existieren einige christliche Organisationen wie z.B. die Amerikanische Baptistenmission, die ein Spital betreibt und sich um Waisen, Arme und inhaftierte Frauen kümmert.  

Von den vormals fünf Kirchen in Aden waren drei katholische, eine anglikanische und die letzte unbekannter Zugehörigkeit. Sie wurden während der britischen Besatzung errichtet, und drei von ihnen sind völlig verfallen, eine wurde Eigentum der Regierung, und die letzte wurde zum Gesundheitszentrum.

Die Geschichte der jemenitischen Christen erinnert an jene der Christen im Mittleren Osten. Unter westlichem Einfluss erfreuten sie sich früher größerer Freiheit. Jetzt neigt sich die Welt der Muslime in Richtung Osten, dem Islam und dem Gesetz der Scharia zu und bringt Feindschaft gegen nicht-muslimische Gläubige und Abtrünnige.