cyprus-1329396_960_720Kozlets – Im Süden Bulgariens haben Muslime Christen im Dorf Kozlets geholfen, eine jahrhundertealte orthodoxe Kirche instand zu setzen. Wie die Online-Zeitung „Christian Today“ aus London berichtete, sammelten sie rund 1.000 Euro. Anschließend arbeiteten Muslime und Christen Hand in Hand, um den Glockenturm sowie den um die Kirche gebauten Zaun zu erneuern. Sie renovierten auch den Innenraum. Viele Bewohner beteiligten sich, indem sie Einrichtungsgegenstände spendeten. Wie der muslimische Bürgermeister des Dorfes, Kadir Beynur, sagte, bestand die Gefahr, dass der Glockenturm einstürzt und dabei das Dach mitreißt. Das habe die Christen sehr beunruhigt: „Deswegen haben wir beschlossen, das Geld zu sammeln.“ Durch die Zusammenarbeit werde die Verbundenheit zwischen den beiden Religionen gestärkt. Kozlets sei ein Beispiel für wahre Toleranz. Dass Muslime und Christen dort gemeinsam leben, habe Tradition. Die Dorfgemeinschaft feiere auch die jeweiligen Feiertage gemeinsam.

Hintergrundinformation
Kozlets liegt in Grenznähe zu Griechenland und der Türkei. Rund 60 der 600 Einwohner sind Christen. In Bulgarien gehören rund 4,4 Millionen der 7,2 Millionen Einwohner der bulgarisch-orthodoxen Kirche an. Rund 577.000 sind Muslime, 64.000 Protestanten, 49.000 Katholiken, 5.000 Juden und 6.000 Anhänger anderer Glaubensrichtungen. 272.000 Einwohner definieren sich als Atheisten. (idea)